Weihnachten - ein Fest der Freude oder des Konsums?

Ein Fest der Freude und Besinnlichkeit, so klingt es noch in meinem Ohr. Doch was ist daraus geworden? Eine wahre Geschenkeschlacht. Kinder sind häufig überfordert von den vielen Geschenken die ihnen zuwachsen. Nach der inneren Ruhe, die erst eintritt, wenn das letzte Geschenk aufgerissen ist, tritt häufig eine Unzufriedenheit ein. Die Flut von Geschenken übwerwältigt gerade kleine Kinder. Dazu kommen ihre genauen Vorstellungen. Oft hätte ein einziges, gezielt ausgewähltes Geschenk gereicht, um ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Was kann man als Eltern tun, um die Bescherung harmonisch zu gestalten?

7 Tipps für ein besinnliches Weihnachten

  1. Weniger ist mehr. Bitten Sie alle Verwandten und Bekannten zur Besinnlichkeit! Gemeinsam verbrachte Zeit ist für die Kinder oftmals mehr Wert als ein Geschenkeberg. Erklären Sie notfalls den Zusammenhang: je mehr ausgegeben wird, umso mehr Zeit muss man (für gewöhnlich) investieren um Geld dafür zu beschaffen. Schon 3 Jährige können diesen Umstand schon gut verstehen. Für alle Eltern, die schon mehrmals vergeblich die Anzahl und Art der Geschenke beeinflussen wollte: Reden Sie Klartext. Sie wollen aus mehreren Gründen keine Geschenkemassen. 
    1. Es macht die Kinder nicht glücklich.
    2. Es wird viel Geld in Umlauf gebracht.
    3. Das Geld muss meist unter großen Zeit- und Energieaufwand verdient werden.
    4. Für die Herstellung der Produkt arbeiten oft schlechtbezahlte Arbeiter unter menschenunwürden und gesundheitlich bedenklichen Umständen in Billiglohnländern.
    5. Die Produkte sind zumeist selbst gesundheitsgefährdend.
    6. Die Umwelt wird durch den Ressourcenraubbau und die Produktionsgift und die enstehenden Müllberge unnötig belastet.
    7. Die Kinder werden durch das Spielzeug von der eigenlichen Welt abgelenkt, ferngehalten und separiert. Doch das ist ein anderes Thema. Sie sehen, es gibt uahlreiche gute Gründe sein Konsum- und Schenkverhalten zu hinterfragen und zu ändern. Beginnen Sie sofort! Falls Sie auch das schon erfolglos probiert haben, ein hartes aber gutfunktionierendes Mittel ist die Androhung der Entsorgung!
  2. Hinterfragen Sie ihr eigenes und das Schenkverhalten der Anderen. Welche Geschenke müssen unter den Weihnachtsbaum? Es ist nicht erforderlich ein bilderbuchähnliches Sortiment an Geschenken zu haben. Großeltern haben heutzutage immer weniger Enkel und überfrachten diese mit unnötig viel Geschenken.
  3. Die Schenkenden schenken aus egositischen Gründen. Zugegebenermaßen: das ist ein steile These. Jedoch haben die Geschenke oftmals wenig mit den Beschenkten zu tun! Schenken macht glücklich. Allerdings habe ich sehr häufig beobachten können, dass die Beschenkten keineswegs glücklich werden. Eine unüberschaubare Anzahl an gutgemeinten (nicht gutgemachten) Geschenken erzeugt eine Unzufriedenheit. Das Ziel die Kinder glücklich zu machen ist leider verfehlt.
  4. Was wünschen sich die Kinder wirklich? Gehen Sie mit den Kindern die Wunschliste gemeinsam durch, was ist ihnen am Wichtigsten, am Zweitwichtigsten und so weiter. Leiten Sie die konkrete Wünsche dirket an die Schenkenden weiter. 
  5. Von der Konsumgesllschaft zur Reparaturgesellschaft! Gehen Sie wieder dazu über gutbespielte Spielzeuge zu reparieren. Gelockerte Schrauben festziehen, abgebrochene Teile kleben oder erneuern, Löcher stopfen und so weiter. Liebgewonnenes Spielzeug ist für die Kinder mehr Wert als Neuware! 
  6. Kein elternbeschäftigendes Spielzeug schenken und schenken lassen. Haufig beschäftigen sich die Erwachsenen mehr damit als die Kinder.
  7. Achten Sie auf vielfältig einsetzbares Spielzeug. Häufig sind die Gegenstände derart durchdefiniert, dass sie kein anderes Spiel damit zulassen. Das Spiel dient ursprünglich zur Erkundung der Welt und zur Aneignung sozialer und kultureller Fertigkeiten. Das Spielzeug kann demnach eine kleinere Version unserer alltäglichen oder besonderen Werkzeuge oder Haushaltsutensilien sein. Die Kinder wollen am Leben teilhaben und üben und erlernen durch das Spiel die notwendigen Eigenschaften dazu.

 

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